Hamas-Israel-Konflikt: Hamas-Bewegung hat neuen politischen Führer

Am 6. August (Ortszeit) gab die Hamas offiziell Herrn Yahya Sinwar als Leiter des politischen Büros der Bewegung bekannt, nachdem der Anführer Ismail Haniyeh am 31. Juli in der iranischen Hauptstadt Teheran ermordet worden war.

Herr Sinwar ist der Anführer der Hamas im Gazastreifen und gilt als einer der Planer des Angriffs dieser Truppe und ihrer Verbündeten auf Israel vom 7. Oktober 2023, der in den letzten zehn Monaten zu Israels militärischer Vergeltungskampagne in diesem Land führte.

Der neue politische Führer der Hamas wurde 1988 von israelischen Streitkräften verhaftet und wegen Mordes und Terrorismus zu lebenslanger Haft verurteilt. Sinwar kam jedoch 2011 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen der Hamas und Israel frei. Im Gegenzug für die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit durch die Hamas entließ Israel über 1.000 palästinensische Gefangene.

Beobachter hatten Sinwar als Hardliner beschrieben, der häufig zu Angriffen auf Israel aufgerufen hatte. Hanijas Ermordung löste in der gesamten Region Schockwellen aus. Viele sahen darin einen Versuch der Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, die Waffenstillstandsverhandlungen zu sabotieren, bei denen Hanija eine Schlüsselrolle spielte.

Die Hisbollah begrüßte die Ernennung Sinwars und bezeichnete sie als ein starkes Zeichen an Israel und die Vereinigten Staaten sowie als Zeichen der Einheit der Hamas bei der Entscheidungsfindung.

Sinwar ist einer von mehreren Hamas-Führern, gegen die der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) am 7. Oktober letzten Jahres Haftbefehle wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen hat. Auch gegen mehrere israelische Politiker, darunter Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant, liegen Haftbefehle des IStGH vor. Ihnen werden Kriegsverbrechen im Gazastreifen vorgeworfen.

KHANH MINH