Novatek war gezwungen, LNG 2 in der Arktis auszusetzen. (Quelle: Novatek)

Angesichts zunehmender Sanktionen der USA und anderer Länder aufgrund des Ukraine-Konflikts war Novatek laut Reuters (UK) sogar gezwungen, LNG 2 in der Arktis auszusetzen – die einzige noch in Betrieb befindliche Flüssigerdgasanlage (LNG).

Das Unternehmen hat derzeit keine Pläne, vor dem nächsten Sommer wieder zu starten.

Die Aussetzung, die am 11. Oktober in Kraft trat, spiegelt die Schwierigkeiten wider, die das Arctic LNG 2-Projekt bei der Suche nach Kunden und der Beschaffung der für den Winterbetrieb erforderlichen Spezialschiffe der Eisklasse hatte.

Diese Entwicklungen für Arctic LNG 2 sind ein erheblicher Rückschlag für die Gasambitionen des Landes.

Das Projekt, das größtenteils auf der Halbinsel Gydan in der Arktis angesiedelt ist und sich mehrheitlich im Besitz von Novatek befindet, soll Russlands Anteil am globalen LNG-Markt bis 2030 von 8 % auf ehrgeizige 20 % steigern.

Aufgrund der US-Sanktionen sind potenzielle Kunden gegenüber Geschäften mit russischem Flüssigerdgas vorsichtig geworden.

Zuvor hatte der stellvertretende US-Energieminister Geoffrey Pyatt mitgeteilt, dass das Land seine Bemühungen verstärke, Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Flüssigerdgas zu drosseln. Denn es ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Reduzierung der Finanzierung der Militäraktionen Moskaus.

Während das Projekt Arctic LNG 2 derzeit auf Eis liegt, liefern mehrere andere russische LNG-Unternehmen, wie etwa die Projekte Yamal und Portovaya, weiterhin Gas nach Europa und Asien.

Durch diesen gezielten Sanktionsansatz konnte Washington den Einfluss von LNG 2 in der Arktis begrenzen und gleichzeitig einen stabilen globalen LNG-Markt aufrechterhalten.

Einem neuen Bericht der Europäischen Union (EU) zufolge wird russisches Flüssigerdgas in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 20 Prozent der Flüssigerdgasimporte des Blocks ausmachen.

Obwohl der Anteil russischen Flüssigerdgases an den gesamten Flüssigerdgasimporten der EU im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 gestiegen ist, gingen die Flüssigerdgasimporte der EU nach Angaben der Agentur für Zusammenarbeit bei der Energieregulierung (ACER) um 23 % zurück.