Indonesien wird Zölle von 100 bis 200 Prozent auf Importe von allerlei Waren – von Schuhen bis hin zu Keramik – erheben, um die heimische Industrie zu schützen. Billige Importe schaden vielen indonesischen Branchen, insbesondere der Textilindustrie, die Hunderttausende von Arbeitern zur Kündigung gezwungen hat.
Das indonesische Handelsministerium teilte mit, dass die Zölle bald in Kraft treten würden und sich auf die Einfuhr von Schuhen, Kleidung, Textilien, Kosmetika und Keramik auswirken könnten. Das indonesische Handelsschutzkomitee ermittelt derzeit die Höhe der Zölle.
Südostasiens größte Volkswirtschaft hatte Ende letzten Jahres Vorschriften zur strengeren Kontrolle von mehr als 3.000 importierten Gütern erlassen, von Lebensmittelzutaten über Elektronik bis hin zu Chemikalien. Die Vorschriften wurden jedoch überarbeitet, nachdem sich die heimische Industrie darüber beschwert hatte, dass sie den Zufluss importierter Materialien, die für die heimische Produktion benötigt werden, behindern würden.

Der indonesische Handelsminister Zulkifli Hasan kündigte außerdem an, dass das Land bald Einfuhrzölle von bis zu 200 Prozent auf chinesische Waren erheben werde, um die Auswirkungen des anhaltenden Handelskriegs zwischen China und den USA zu verringern.
Er erklärte, der Handelskrieg führe zu einem Überangebot in China und zwinge so zu Exporten in andere Märkte wie Indonesien. Die USA könnten 200-prozentige Zölle auf importierte Keramik oder Kleidung erheben; Indonesien könne dasselbe tun, um das Überleben und die Entwicklung inländischer kleiner und mittlerer Unternehmen zu sichern. Die Zölle auf in China hergestellte Produkte würden zwischen 100 und 200 Prozent liegen. Diese Regelung werde nach Erlass der entsprechenden Verordnungen in Kraft treten.
Indonesiens Textilindustrie steht vor zahlreichen Herausforderungen, die teilweise auf die Flut chinesischer Textilimporte in den vergangenen zwei Jahren zurückzuführen sind. Bis Juni dieses Jahres mussten 21 Textilfabriken schließen, Hunderttausende Arbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.
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