„China wird im Bereich Wissenschaft und Forschung immer wettbewerbsfähiger und zu einem systemischen Rivalen“, sagte die deutsche Bildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger laut AFP in einem Interview mit der Mediengruppe Bayern vom 29. Juli.
Frau Stark-Watzinger lobte die jüngste Entscheidung der bayerischen Friedrich-Alexander-Universität (FAU), die regelmäßig bei Forschungsprojekten mit der deutschen Industrie zusammenarbeitet. Die Schule nimmt keine chinesischen Studenten mehr auf und wird nur noch vom China Scholarship Council (CSC), einer Regierungsbehörde, finanziert.
Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger (Mitte)
Jüngsten Berichten der Deutschen Welle und der Investigativplattform Correctiv zufolge müssen CSC-Stipendiaten eine Treueerklärung gegenüber dem chinesischen Staat unterzeichnen, andernfalls drohen ihnen rechtliche Probleme.
Als Grund für die Entscheidung der FAU nannte Ministerin Stark-Watzinger „die Erkenntnis, dass die im Grundgesetz verankerte Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit für die Stipendiaten des CSC aufgrund der Stipendienbedingungen nicht in vollem Umfang wahrgenommen werden kann und zudem die Gefahr wissenschaftlicher Spionage steigt“.
„Die Entscheidung der FAU wird andere Institutionen dazu veranlassen, ihre Zusammenarbeitsbedingungen mit CSC zu überdenken“, sagte sie.
China hat die Aussage von Frau Stark-Watzinger nicht unmittelbar kommentiert.
Mitte Juli veröffentlichte Deutschland eine 64-seitige Strategie für den Umgang mit einem „durchsetzungsstärkeren“ China und verärgerte damit Peking. Das Dokument, das sowohl die Sicherheitspolitik als auch die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit umfasst, ist das Ergebnis monatelanger Debatten innerhalb der deutschen Regierung über die Strategie des Landes gegenüber China.
Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb am 27. Juli in den sozialen Medien, Berlin reagiere „auf ein verändertes und selbstbewussteres China“. Demnach wolle seine Regierung die wirtschaftliche Abhängigkeit von Peking in wichtigen Bereichen verringern.
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