Eine zwölfköpfige Jury vor einem Bundesgericht in Manhattan verurteilte ihn nach einem monatelangen Prozess in allen sieben Anklagepunkten, darunter auch in Bezug auf den Vorwurf, er habe aus Habgier 8 Milliarden Dollar von den Kunden der Börse gestohlen.

Das Urteil fiel nur ein Jahr, nachdem FTX Insolvenz angemeldet hatte. Der rasante Zusammenbruch erschütterte die Finanzmärkte und vernichtete sein geschätztes Privatvermögen von 26 Milliarden Dollar.

Die Jury fällte ihr Urteil nach etwas mehr als vierstündiger Beratung. Bankman-Fried, der in zwei Anklagepunkten des Betrugs und fünf Anklagepunkten der Verschwörung auf nicht schuldig plädiert hat, stand bei der Urteilsverkündung mit vor der Brust gefalteten Händen vor der Jury.

Seine Eltern, die Stanford Law School-Professoren Joseph Bankman und Barbara Fried, saßen Händchen haltend in der zweiten Reihe des Gerichtssaals. Bankman saß mit dem Kopf in den Händen da, nachdem das Urteil verlesen worden war.

Die Verurteilung stellt einen Sieg für das US-Justizministerium dar. Damian Williams, der oberste Bundesanwalt in Manhattan, hat die Bekämpfung der Korruption auf den Finanzmärkten zu einer seiner obersten Prioritäten erklärt.

„Die Kryptoindustrie mag neu sein, Akteure wie Sam Bankman-Fried mögen neu sein, aber diese Art von Betrug ist alt und wir können sie nicht tolerieren“, sagte Williams Reportern vor dem Gerichtsgebäude.

Bezirksrichter Lewis Kaplan wird Bankman-Fried am 28. März 2024 verurteilen. Dem Absolventen des Massachusetts Institute of Technology drohen Jahrzehnte Haft.

Verteidiger Mark Cohen sagte in einer Erklärung, er sei „enttäuscht“, respektiere aber die Entscheidung der Jury. „Herr Bankman Fried beteuert seine Unschuld und wird die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weiterhin energisch bekämpfen“, sagte er.

Bankman-Fried bereitet sich außerdem auf einen Prozess wegen einer zweiten Anklage vor, die die Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres erhoben hat. Dazu gehören Bestechung im Ausland und Verschwörung zum Bankbetrug. Er sitzt seit August ohne Kaution in Haft.

Bui Huy (laut Reuters, CNN, AP)