Nach Angaben der NASA näherte sich die Raumsonde Parker Solar Probe am 24. Dezember der Sonnenoberfläche bis auf 6,1 Millionen Kilometer und gelangte tief in die Korona, die äußerste Atmosphäre der Sonne. Dies ist ein beispielloser Fortschritt, der Wissenschaftlern hilft, mehr über den der Erde am nächsten gelegenen Stern zu erfahren.

Das Signal der Raumsonde wurde nach Angaben der NASA am 26. Dezember kurz vor Mitternacht vom Operationsteam des Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (Maryland, USA) empfangen. Detaillierte Daten zum Betriebsstatus des Raumfahrzeugs werden voraussichtlich am 1. Januar 2025 zur Erde gesendet.

Bei diesem Anflug erreichte die Parker Solar Probe eine Geschwindigkeit von bis zu 692.000 km/h und widerstand extremen Temperaturen von bis zu 982 Grad Celsius.

Laut NASA wird ein solch enger Zugang der Parker Solar Probe dabei helfen, wichtige Daten darüber zu sammeln, wie Material in der Korona auf Millionen von Grad erhitzt wird, den Ursprung des Sonnenwinds – des Materialstroms, der ständig von der Sonne ausströmt – zu ermitteln und zu erklären, wie hochenergetische Teilchen auf Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.

„Dank wertvoller Daten der Parker Solar Probe schreiben wir die Lehrbücher über die Funktionsweise der Sonne neu“, sagte Dr. Joseph Westlake, Direktor des Sonnenphysik-Forschungsprogramms der NASA.

„Diese Mission wurde seit den 1950er Jahren vorgeschlagen“, betonte Herr Westlake. „Es ist eine außergewöhnliche Leistung, dass der Mensch eine Technologie entwickeln kann, die es uns ermöglicht, tief in die Erforschung der Funktionsweise der Sonne einzudringen.“

Die Parker Solar Probe wurde 2018 ins All geschossen. Die NASA nutzte die Vorbeiflüge der Parker Solar Probe an der Venus, um die Raumsonde schrittweise in eine Umlaufbahn näher an der Sonne zu bringen.

Das Team bereitet sich auf weitere Vorbeiflüge in der erweiterten Phase der Mission vor, in der Hoffnung, besondere Ereignisse in der Korona einzufangen, sagte Herr Westlake.