Vietnams globale Vision in Davos

Dies ist das bedeutendste große multilaterale Wirtschaftsereignis Anfang 2024. Die Anwesenheit von Premierminister Pham Minh Chinh beim WEF Davos 2024 zeugt nicht nur von Respekt für die Führung des WEF, sondern demonstriert auch Vietnams großes Interesse an globalen Themen, die viele Länder angesichts der vielen „Gegenwinde“ in der Welt betreffen.

4 „Gegenwinde“ im Jahr 2024

Der Bericht „Chief Economists’ Outlook“, der am 15. Januar beim WEF Davos 2024 veröffentlicht wurde, verdeutlichte die prekäre Natur des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds. Mehr als die Hälfte der für den Bericht befragten Chefökonomen (56 %) erwarteten in diesem Jahr eine Abschwächung der Weltwirtschaft, während 43 % von unveränderten oder sogar verbesserten Bedingungen ausgehen.

Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass die regionalen Wachstumsaussichten zwar in allen Regionen nachgelassen haben, die Erwartungen hinsichtlich einer hohen Inflation jedoch stark variieren. Für keine Region wird für das Jahr 2024 ein sehr starkes Wachstum prognostiziert.

Der Bericht stellte außerdem fest, dass Unternehmen und politische Entscheidungsträger „anhaltendem Gegenwind und anhaltender Volatilität ausgesetzt sind, da die globale Wirtschaftstätigkeit weiterhin schleppend verläuft.“

Laut Indermit Gill, Senior Vice President und Chefökonom der Weltbank, gibt es im Jahr 2024 vier „Gegenwinde“: anhaltende Konflikte, plötzliche Konjunkturabschwünge in einigen der führenden Volkswirtschaften der Welt, finanzielle Belastungen, insbesondere im Hinblick auf die Zinssätze, und schließlich eine Fragmentierung des Handels.

„Handelsbeschränkungen und politische Maßnahmen wie Friendshoring und Nearshoring mögen als vernünftige politische Reaktion auf nationale Sicherheitsbedenken erscheinen. Doch solche Maßnahmen könnten die notwendige Erholung des Welthandels verzögern“, bemerkte Indermit Gill.

Das Zusammenspiel geopolitischer Unsicherheiten und einer Rekordzahl an bevorstehenden Wahlen weltweit wird die Risiken und die Unvorhersehbarkeit noch verstärken. Im aktuellen globalen Kontext ist es verständlich, dass die meisten Länder der Sicherung ihrer „strategischen Autonomie“ und der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung Priorität einräumen.

Ein großes Hindernis bei der Bewältigung des Klimanotstands ist jedoch der Bedarf an großen Mengen an Mineralien und Rohmetallen, die für die Hightech-Industrie, erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge benötigt werden. Der Wettbewerb zwischen strategischen Rivalen nimmt immer mehr zu, was zu Einschränkungen des Technologieflusses und gegenseitigen Vergeltungsmaßnahmen führt.

„Die Lösung dieses Problems besteht darin, die multilaterale Zusammenarbeit zu fördern, Handelskonflikte zu reduzieren und die Fragmentierung der Versorgung mit Rohstoffen zu bekämpfen, die für den Schutz der Gesundheit des Planeten und die Zukunft der Menschheit von entscheidender Bedeutung sind“, sagte Beata Javorcik, Chefökonomin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Stimme Vietnams

Premierminister Pham Minh Chinh wird am WEF Davos 2024 teilnehmen und dort sprechen. Er wird die Vision Vietnams in den wichtigsten Sitzungen der Konferenz vorstellen, darunter im Nationalen Strategiedialog zwischen Vietnam und dem WEF mit führenden Unternehmen zum Thema „Nächster Horizont: Förderung der Transformation, Erschließung neuer Wachstumstreiber in Vietnam“ und im Politikdialog „Vietnam: Ausrichtung einer globalen Vision“.

„Durch Aktivitäten wie diese zeigt Vietnam seinen internationalen Freunden, dass es ein Land mit Stärken in zukunftsorientierten Wirtschaftsplänen ist, das sich stark auf nachhaltiges Wachstum und Digitalisierung in allen Sektoren konzentriert, von Lebensmitteln, Landwirtschaft, Fertigung bis hin zu Dienstleistungen und digitalen Lösungen“, sagte Philipp Rösler, ehemaliger deutscher Vizekanzler und Vorsitzender des Vietnam-Schweiz-Wirtschaftsforums, gegenüber VNA.