Junge Parlamentarier und künftige Aufgaben

Bei der Eröffnung der 9. Weltkonferenz junger Parlamentarier am Morgen des 15. September erklärte der Vorsitzende der Nationalversammlung, Vuong Dinh Hue, dass zahllose schwierige Ereignisse im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, darunter die Covid-19-Pandemie und geopolitische Konflikte, viele Erfolge der letzten Jahrzehnte in den Bereichen Armutsbekämpfung und Entwicklung zunichte gemacht hätten und vielen Ländern weltweit sowohl kurzfristig als auch langfristig große, vielschichtige Schwierigkeiten bereiten würden. Auch die Umsetzung der Agenda für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verlangsame sich, was das Erreichen ihrer Ziele erschwere. Darüber hinaus hätten nicht-traditionelle Sicherheitsprobleme, insbesondere die negativen Auswirkungen des Klimawandels, direkte Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Sicherheit und die Entwicklung aller Länder.

Mitte Juli räumte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei der Veröffentlichung der „Sustainable Development Goals 2023: Special Edition“ erstmals ein, dass die Welt Gefahr laufe, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu verfehlen. Dieses Risiko ist real, denn von den 140 bewertbaren Zielen sind 50 % vom Plan abgekommen und mehr als 30 % haben keine Fortschritte erzielt oder sind sogar unter den Ausgangswert von 2015 gefallen.

Auch während der weltweiten Covid-19-Pandemie hat sich Technologie als wichtige Kraft erwiesen und anerkannt. Sie hilft Ländern nicht nur, die Pandemie zu bewältigen, sondern – noch wichtiger – sich zu erholen und sich in Zukunft nachhaltig zu entwickeln. Dies bedeutet auch, dass es durchaus möglich ist, die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung durch digitale Transformation und Innovation voranzutreiben.

In diesem Prozess spielt die Jugend eine äußerst wichtige Rolle. Denn wie Präsident Vo Van Thuong in seiner Begrüßungsrede auf der Konferenz betonte, haben junge Menschen große Vorteile bei der Nutzung von Chancen, insbesondere derer, die die vierte industrielle Revolution mit sich bringt. Sie sind die treibende Kraft, die neue Türen öffnet und neue Denk- und Arbeitsweisen ermöglicht, um die gemeinsamen globalen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft effektiv zu bewältigen.

Man kann sagen, dass junge Menschen Teil der Lösung für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung sind. So erfand beispielsweise während der Covid-19-Pandemie eine Gruppe junger Vietnamesen den „Anti-Epidemie-Helm“, der den gesamten Kopf mit einer PAPR-Maske bedecken kann, um für saubere Luft zu sorgen. Oder ein junger indonesischer Spieler entwickelte Alodokter (eine Telemedizin-App), um vielen Menschen Zugang zu medizinischer Beratung zu verschaffen, wenn sie Angst haben, ins Krankenhaus zu gehen.

Junge Menschen können jedoch nicht allein erfolgreich sein; sie benötigen die Unterstützung von Parlament und Regierung. Die Rolle des Parlaments und junger Parlamentarier besteht insbesondere darin, den Rechtsrahmen und die nationalen Institutionen für digitale Transformation und Innovation zu optimieren. Gleichzeitig müssen sie eine politische Agenda entwickeln und rechtliche Initiativen für junge Menschen fördern, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung durch digitale Transformation und Innovation wirksam umzusetzen.

In dem oben erwähnten Bericht befürchten die Vereinten Nationen, dass ein Stillstand der globalen Bemühungen zur Erreichung der SDGs zu größerer politischer Instabilität, wirtschaftlichen Störungen und irreparablen Umweltschäden führen könnte. Die Ärmsten und Schwächsten der Welt tragen die Hauptlast dieser beispiellosen globalen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang weckt das 9. Globale Treffen junger Parlamentarier große Erwartungen: Es bedarf konkreter Maßnahmen, um junge Menschen – mit den „Werkzeugen“ der digitalen Transformation und Innovation – zu fördern, sich wirksamer an der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu beteiligen, damit niemand auf dieser Welt wirklich zurückgelassen wird.

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