Strategischer Partner als Verbündeter Russlands

Der Vertrag wurde während des Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea im Juni von beiden Seiten unterzeichnet. Der Inhalt des Vertrags, der in der Öffentlichkeit die größte Aufmerksamkeit erregte, ist die Bestimmung, in der sich beide Seiten verpflichten, der anderen im Falle eines bewaffneten Angriffs militärische Unterstützung zu gewähren. Bestimmungen mit diesem Geist und Wortlaut finden sich häufig in Bündnisvereinbarungen zwischen Parteien, die sich zu strategischen Verbündeten bekennen.

Mit dem Inkrafttreten des oben genannten Vertrags nach der Ratifizierung durch die russische Staatsduma sind Russland und Nordkorea zwar dem Namen nach zu umfassenden strategischen Partnern des jeweils anderen geworden, in Wirklichkeit unterscheiden sie sich jedoch nicht von strategischen Verbündeten des jeweils anderen.

Dies bereitet Außenstehenden, insbesondere den Rivalen und Feinden Moskaus und Pjöngjangs, große Sorgen. Russland führt einen Militäreinsatz in der Ukraine und befindet sich in einer erbitterten Konfrontation mit den USA, der EU, der NATO und anderen westlichen Ländern. Auch Nordkorea liegt mit den USA und ihren Verbündeten Südkorea und Japan im Streit.

In einer solchen Situation hat gegenseitige Unterstützung nicht nur in der Politik , sondern insbesondere in den Bereichen Militär, Verteidigung und Sicherheit für Moskau und Pjöngjang eine äußerst wichtige strategische Bedeutung und praktische Auswirkungen. Militärische Hilfe der einen Seite für die andere wird für beide Seiten zu einem wertvollen Trumpf und stärkt die Position und Stärke beider Seiten im aktuellen Spiel mit Partnern, Rivalen und Feinden. Ein strategischer Partner, der bei Bedarf zum strategischen Verbündeten werden kann, macht die Partnerschaft noch wertvoller.