EU-Vertreter führen Gespräche über eine Verschärfung der russischen Ölpreisobergrenze. (Quelle: Reuters) |
Fast drei Viertel des gesamten russischen Rohöls, das über den Seeweg transportiert wurde, wurden im August ohne westliche Versicherung verschifft, wie aus Daten hervorgeht, die der Financial Times vorliegen – ein wichtiges Anzeichen dafür, dass die Preisobergrenze überschritten wird.
Im Oktober verfügten lediglich 37 der 134 Öltanker Moskaus über eine westliche Versicherung. Offiziellen Angaben zufolge dürfte die Zahl der Schiffe, die die geltenden Höchstgrenzen einhalten, noch viel niedriger sein.
Europäische Beamte sind besorgt, dass einige Versicherungsanbieter falsche Erklärungen von russischen Ölkonzernen oder -händlern erhalten haben, in denen sie aufgefordert wurden, schriftliche Garantien abzugeben, dass Rohöl weniger als 60 Dollar pro Barrel kosten würde.
In den letzten Tagen haben EU-Vertreter darüber diskutiert, wie die Beschränkungen verschärft werden könnten. Dabei ging es auch um Optionen für eine stärkere Durchsetzung oder eine Einschränkung des Zugangs Russlands zum Markt für gebrauchte Tanker.
Die Besorgnis des Westens verstärkte sich noch, als offizielle russische Statistiken zeigten, dass der durchschnittliche Ölpreis über 80 Dollar pro Barrel lag.
Die rasant steigenden Ölexportpreise Moskaus haben den Bemühungen der Gruppe der Sieben führenden Industrienationen (G7), die Kapitalströme in den Kreml einzudämmen, einen schweren Schlag versetzt.
Um die russischen Haushaltseinnahmen zu drücken, führten die G7-Mitglieder und Australien im vergangenen Dezember Obergrenzen für den Rohölpreis ein. Diese Länder sperren den Zugang zu westlichen Dienstleistungen wie Schifffahrt und Versicherung, sofern sich die Händler nicht an die Grenze von 60 USD pro Barrel halten.
Obwohl diese Maßnahmen anfänglich einige Erfolge erzielten, scheint Russland Wege gefunden zu haben, sie zu umgehen. Um westliche Märkte zu vermeiden, hat das Land beispielsweise eine „Schattenflotte“ aus alten Öltankern aufgebaut.
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