Netanjahu-Berater wegen Geheimdienstlecks festgenommen

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Vorwürfe, das Büro des israelischen Premierministers habe ausländischen Medien mitgeteilt, die Hamas plane, Geiseln über die ägyptische Grenze aus dem Gazastreifen zu schmuggeln, um bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand und einen Geiselaustausch Druck auf Netanjahu auszuüben.

Feldstein, der von Oppositionspolitikern als Berater Netanjahus identifiziert wurde, gehört zu denjenigen, die wegen der Weitergabe „sensibler Geheimdienstinformationen“ befragt werden.

Netanjahus Sprecher bestritt jedoch, dass es irgendwelche Indiskretionen aus dem Büro des Premierministers gegeben habe. Er sagte, die betroffene Person habe nie an Sicherheitstreffen teilgenommen und meinte damit Feldstein. Das Büro bestritt auch, dass die Indiskretionen Auswirkungen auf die Verhandlungen mit der Hamas gehabt hätten.

Oppositionsführer Yair Lapid warf dem Büro des israelischen Premierministers vor, „falsche Geheimdokumente“ durchsickern zu lassen, um den Geiselaustausch zu verhindern. Familien von Geiseln im Gazastreifen warfen Netanjahu zudem vor, wiederholt Abkommen mit der Hamas zu blockieren. Sie argumentierten, ein Ende des Gaza-Krieges würde ihn zu Wahlen zwingen.

Die Oppositionsführer Yair Lapid und Benny Gantz, die Netanjahus Kriegskabinett bereits zuvor verlassen hatten, verurteilten das Leck als Versagen der Regierung. Sie forderten eine Untersuchung, ob es sich bei dem Leck um eine politische Taktik Netanjahus zum persönlichen Vorteil handelte.

Cao Phong (laut Reuters)