Gibt es auf der Erde einen weiteren „Superozean des Todes“?

Tief im Inneren der Erde, 3.000 Kilometer unter unseren Füßen, gibt es ein mysteriöses Materieband namens „D-Schicht“, das Wissenschaftler schon lange fasziniert.

Schicht D ist uneben und weist abwechselnd dünne und dicke Platten auf, ähnlich wie der Meeresboden. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es sich um einen Ozean handeln könnte, von dessen Existenz die Menschheit nie etwas wusste.

Dieser Ozean befand sich vor Milliarden von Jahren auf der Erdoberfläche, genau wie die fünf Ozeane heute.

Laut Science Alert, dem Autorenteam unter der Leitung des Datenwissenschaftlers Qingyang Hu vom High Pressure Advanced Science and Technology Research Center (HPSTAR) in Peking, enthielt dieser urzeitliche Ozean kein Wasser, sondern hydratisiertes Magma.

Möglicherweise handelte es sich dabei um den ersten Ozean der Erde, einen „Superozean des Todes“ aus dem Hadaikum, der Zeit, als die junge Erde eine feurige, leblose Kugel war.

Diese chemischen Prozesse im Ozean führten zu Ansammlungen eisenreichen Materials, was wiederum dazu führte, dass der Meeresboden so uneben wurde, wie die D-Schicht zeigt.

Dieser Ozean könnte aus der hypothetischen Kollision zwischen der frühen Erde und dem Planeten Theia vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden sein, demselben Ereignis, bei dem auch der Mond entstand.

Natürlich ist es nicht einfach, so weit in die Vergangenheit zu blicken, und es gibt immer noch viele wissenschaftliche Debatten darüber, was sich unter der Erdoberfläche befindet und wie es dorthin gelangt ist.

Wissenschaftler hoffen, dass neue Techniken in der Zukunft dabei helfen werden, dies herauszufinden und die frühe Erde zu visualisieren. Außerdem hoffen sie, dass sie mehr darüber erfahren werden, welche Veränderungen zur Entstehung des Lebens beigetragen haben.