Richter im Trump-Prozess bedroht

Die Polizei in Long Island im Bundesstaat New York gab am 11. Januar bekannt, dass sie auf eine Bombendrohung gegen das Haus von Richter Arthur Engoron reagiert habe, der einen Zivilprozess gegen den ehemaligen Präsidenten Trump verhandelt.

Laut NBC News wurde ein Bombenräumkommando zu Engorons Haus geschickt und ermittelt derzeit. Es ist jedoch unklar, ob der Richter zu diesem Zeitpunkt zu Hause war.

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Stunden vor den Schlussplädoyers. Am 10. Januar lieferten sich Engoron und Trumps Anwalt Chris Kise einen angespannten Schlagabtausch darüber, ob Trump bei der Anhörung sprechen dürfe. Richter Engoron lehnte den Antrag schließlich ab.

Herr Trump kritisierte Herrn Engoron, als der Richter eine Regelung erließ, die Angeklagten beleidigende Äußerungen gegenüber Gerichtsbeamten untersagte. Der ehemalige Präsident wurde wegen Verstoßes gegen diese Regelung zweimal mit einer Geldstrafe von insgesamt 15.000 Dollar belegt.

„Ich habe wirklich kein Recht dazu. Wir werden sehen, ob der Richter mich sprechen lässt“, sagte Trump laut Reuters bei seiner Ankunft im Gericht.

Gerichtssprecher Al Baker sagte, während der Vorbereitung der Plädoyers seien die Sicherheitsvorkehrungen im Gerichtsgebäude streng gewesen. Baker sagte, es sei eine Drohung gegen Richter Engoron ausgesprochen worden, der während des monatelangen Prozesses häufig Ziel der Kritik des ehemaligen Präsidenten Trump war.

Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James verklagt Herrn Trump und fordert eine Geldstrafe von fast 370 Millionen Dollar, weil er den Wert seines Vermögens aufgebläht hat, um günstigere Kredite und Steuern zu erhalten.

Der ehemalige Präsident hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, die Klage sei politisch motiviert und stelle einen Akt der Wahlbeeinflussung dar, da er sich um eine Wiederwahl bewerbe.