„Wir werden Werbung ausprobieren, um zu sehen, wie effektiv sie ist“, kündigte Musk auf der Jahrestagung des Elektroauto-Konzerns in Texas (USA) an. Dies wird sowohl für Tesla als auch für Musk ein Wendepunkt sein. Dieser Milliardär behauptet seit Jahren, dass Tesla keine Werbung brauche, da die Nachfrage stets das Angebot übersteige.

„Tesla muss weder Werbung machen noch Prominente bezahlen, um seine Produkte anzupreisen. Stattdessen nutzen wir das Geld, um großartige Produkte zu entwickeln“, sagte er 2019 in einem Twitter-Post.

Bisher ist die Welt gegenüber Musk und Tesla noch recht optimistisch. Doch keine seiner Verpflichtungen – von der Einführung neuer Produkte bis hin zum Verbleib als CEO – stieß auf so viel positive Resonanz wie die gestrige Werbeentscheidung. „Ich glaube nicht, dass die Leute es so sehr wollen“, sagte er.

In einem anschließenden Interview mit CNBC erklärte Musk, dass er nicht an Werbung gedacht habe, bis er in dem Meeting danach gefragt wurde. Ein Grund für Teslas Strategieänderung ist die zunehmende Konkurrenz durch traditionelle Automobilhersteller. Alle ihre Konkurrenten haben erhöhte Werbebudgets für Elektrofahrzeuge angekündigt, auch für solche, die noch nicht zum Verkauf stehen.

Diese Situation sowie steigende Zinssätze veranlassten Tesla, die Autopreise Anfang des Jahres kontinuierlich zu senken. Dadurch sind ihre Gewinnmargen geschrumpft, obwohl sie immer noch profitabler sind als traditionelle Automobilhersteller.

Der Twitter-Kauf könnte auch Musks Ansicht über den Wert von Werbung ändern. Bevor die Plattform in Musks Hände fiel, erzielte sie über 90 Prozent ihrer Einnahmen durch Werbung. Vor Kurzem haben eine Reihe von Unternehmen ihre Werbung auf Twitter eingestellt, was Musk dazu zwang, einen Weg zu finden, die Situation umzukehren.

„Es ist schon komisch, wie stark Twitter auf Werbung setzt. Ich sollte wohl sagen: Werbung ist großartig und jeder sollte sie machen“, lachte Musk.

Ha Thu (laut CNN)