Der japanische Premierminister Ishiba Shigeru spricht am 27. Oktober in Tokio mit der Presse. (Quelle: Japan Times/JIJI)

„Wir haben ein hartes Urteil erhalten“, sagte Premierminister Ishiba dem nationalen Sender NHK.

Zuvor hatte NHK auf Grundlage von Wahltagsbefragungen vorausgesagt, dass die LDP zum ersten Mal seit 2009 ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verlieren würde.

Unterdessen lobte Yoshihiko Noda, Vorsitzender der oppositionellen Constitutional Democratic Party (CDPJ), die „gute Resonanz“ der Wähler, da erste Wahlergebnisse zeigten, dass seine Partei wahrscheinlich die höchste Zahl an Sitzen seit ihrer Gründung erringen werde.

In einer Fernsehsendung sagte Herr Noda außerdem, eine von den Parteien LDP und Komeito geführte Regierung sei „inakzeptabel“.

Herr Noda sagte, die Wähler hätten die LDP wegen des Skandals um die politische Spendensammlung scharf kritisiert und sich seiner Partei zugewandt, „weil sie sehen wollten, wer am besten geeignet sei, politische Reformen durchzuführen“.

Eine NHK-Umfrage am Ende des Wahltages zeigte, dass die regierende LDP und ihre Koalitionspartner zwischen 174 und 254 der 465 Sitze im Unterhaus gewinnen könnten.

Unterdessen dürfte die größte Oppositionspartei, die Verfassungsdemokratische Partei Japans (CDPJ), zwischen 128 und 191 Sitze gewinnen.

Eine weitere Umfrage von Nippon TV, die ebenfalls am Sonntag (27. Oktober) durchgeführt wurde, ergab, dass die Regierungskoalition 198 Sitze gewinnen würde, während die CDPJ 157 Sitze erhalten würde. Beide Sitze blieben jedoch weit hinter den 233 Sitzen zurück, die für eine Mehrheit erforderlich wären.

Dieses Ergebnis könnte die LDP oder CDPJ dazu zwingen, mit anderen Parteien ein Machtteilungsabkommen zu unterzeichnen, um eine Regierung zu bilden.