Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete am 22. August, dass Machthaber Kim Jong-un ein Gebiet an der Westküste des Landes inspiziert habe, nachdem ein Deich mit einem ineffektiven Entwässerungssystem durch Meerwasser zerstört worden war, was zur Überflutung von mehr als 560 Hektar Land geführt hatte, darunter 270 Hektar Reisfelder.

Herr Kim kritisierte die Beamten für ihre „äußerst verantwortungslose“ Pflichtvernachlässigung und sagte, Premierminister Kim Tok-hun habe die zerstörte Stätte ein- oder zweimal „mit der Haltung eines Unbeteiligten“ inspiziert.

„Kim Jong-un sagte, dass in den letzten Jahren die administrative und wirtschaftliche Disziplin im Kabinett von Kim Tok-hun ernsthaft vernachlässigt worden sei, was dazu geführt habe, dass faule Leute mit ihrer verantwortungslosen Arbeitseinstellung die Wirtschaft des Landes ruiniert hätten“, berichtete KCNA.

Der nordkoreanische Staatschef sagte außerdem, dass die Verantwortungslosigkeit und mangelnde Disziplin der Beamten des Landes „hauptsächlich auf die schlechte Arbeitseinstellung und die falschen Ansichten des Premierministers zurückzuführen sei“.

Die scharfen Äußerungen des nordkoreanischen Staatschefs haben Spekulationen genährt, er könnte den 2020 ernannten Premierminister Kim Tok-hun ersetzen. Laut KCNA begleitete Kim Tok-hun Kim Jong-un nicht auf der Inspektionstour.

Kim Jong-un besuchte auch überflutete Farmen im Kreis Anbyon in der Provinz Kangwon im Osten des Landes und sagte, dass die Gegend stärkere Schäden erlitten habe als andere, und zwar „ausschließlich aufgrund der extrem routinemäßigen und verantwortungslosen Arbeitseinstellung“ der örtlichen Beamten.

Nordkorea hat den Schutz seiner Ernten zur obersten Priorität erklärt, da das Land aufgrund der Grenzschließungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie und der Sanktionen gegen Pjöngjangs Atomprogramm mit einer sich verschärfenden Nahrungsmittelkrise konfrontiert ist.

Ngoc Anh (laut Reuters/Yonhap )