Großes Gebiet vor großer Veränderung

Im Nahen Osten, in Nordafrika und in der Golfregion herrscht derzeit reges Treiben angesichts der Vorstellungen des US-Präsidenten Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens. Zahlreiche Entwicklungen drehen sich um das neue Regime in Syrien und stehen im Zusammenhang mit diesem. Auch die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran sind ungewiss.

All dies deutet darauf hin, dass diese große Region mit zahlreichen großen politischen und sicherheitspolitischen Veränderungen konfrontiert ist.

Trumps Idee, die Palästinenser aus Gaza zu evakuieren und den Gazastreifen unter US-Verwaltung zu stellen, ist zwar in der Praxis kaum umsetzbar, vermittelt aber die Botschaft, dass die USA Israel uneingeschränkt unterstützen und den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu ermutigen, mit vielen Parteien in der Region wie Palästina, Hamas, Hisbollah, den Huthi und dem Iran zusammenzuarbeiten. Das allein zeigt, dass Frieden und Versöhnung, Sicherheit und Stabilität in dieser großen Region nicht so schnell erreicht werden können. Trump droht dem Iran weiterhin und zeigt gleichzeitig seine Bereitschaft zum Dialog mit dem Iran. Mit diesem Ansatz und weil Trump Israel nach wie vor enthusiastisch unterstützt, ist die Aussicht auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und dem Iran unter Trump unwahrscheinlich.

Syrien wird inzwischen von vielen externen Partnern beobachtet und hat sogar begonnen, seinen Einfluss zu verlieren. Das neue Regime in Syrien versucht, sich im Spiel der geostrategischen Interessen externer Partner neu zu positionieren, indem es versucht, sich Vorteile zu verschaffen, ohne von externen Parteien ausgenutzt zu werden. Es beteiligt sich proaktiv am gemeinsamen Spiel in der Region, anstatt weiterhin der Ort zu sein, an dem dieses Spiel stattfindet. Daher wird sich diese große Region sehr stark und grundlegend verändern, doch alle vielversprechenden Szenarien sind möglich.