Im Kontext pädagogischer Innovationen und der umfassenden digitalen Transformation sind Museen nicht länger geschlossene Räume, die nur Forschern oder Geschichtsliebhabern vorbehalten sind, sondern spielen zunehmend die Rolle offener, flexibler Bildungseinrichtungen, die ein vielfältiges Publikum erreichen. Einer der auffälligsten Trends von 2019 bis heute besteht darin, dass Museen ihre Aktivitäten über traditionelle Ausstellungsräume hinaus ausgeweitet haben, insbesondere in Bezug auf die Vernetzung mit Schulen. Diese dienen im Rahmen des Programms „Museen an die Schulen bringen“ als Orte, an denen das Denken und das Bewusstsein für Geschichte, Kultur und nationale Traditionen bei der jüngeren Generation geformt werden. Das Southern Women's Museum gilt als eines von vielen Museen im ganzen Land, das diese Aktivität effektiv und kreativ umsetzt.
Das Programm „Museen an die Schulen bringen“ des Southern Women's Museum wird auf der Grundlage wichtiger Richtliniendokumente umgesetzt, wie z. B.: Offizielle Mitteilung Nr. 3809/BVHTTDL-DSVH vom 14. Oktober 2021 des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus zur Förderung der digitalen Transformation und zur Koordinierung der Museumsaktivitäten mit dem Bildungssektor; Gemeinsamer Plan Nr. 4042/KHLT-SVHTT-SGDĐT vom 19. September 2022 zwischen der Abteilung für Kultur – Sport und der Abteilung für Bildung – Ausbildung von Ho-Chi-Minh-Stadt, um das kulturelle Erbe in den Unterricht und das Lernen an Schulen zu integrieren.
Auf dieser Grundlage hat sich das Southern Women's Museum von der passiven Wartehaltung auf Besuche von Schülern zu einer proaktiven Organisation mobiler Bildungsaktivitäten wie Fotoausstellungen, thematischer Vorträge und Sonderkurse an Grundschulen, weiterführenden Schulen, Hochschulen und Universitäten der Stadt gewandelt. Diese Aktivitäten erleichtern den Schülern nicht nur den Zugang zu kulturellen und historischen Werten, sondern schaffen auch interessante Lernerfahrungen, die die Wissensaufnahme erleichtern.
Quelle: Southern Women's Museum
Inhaltlich und in der Umsetzung ist das Programm flexibel gestaltet und umfasst zahlreiche interaktive Erlebnisaktivitäten für jede Altersgruppe. So können die Schüler sowohl im Klassenzimmer lernen als auch die Realität der nationalen Geschichte anhand lebendiger und realistischer Bilder und Artefakte erleben. So lernen die Schüler nicht nur Geschichte durch Bücher, sondern können die historischen Werte auch direkt durch die Artefakte und Geschichten des Museums spüren.
Quelle: Southern Women's Museum
Die Organisation ist umfangreich und vielfältig und beschränkt sich nicht nur auf Museumsbesuche, sondern umfasst auch Fotoausstellungen, kombiniert mit Vorträgen über Geschichte und nationale Kultur zu Themen wie: „Onkel Ho und die Frauen des Südens“, „Frauen des Südens in zwei Widerstandskriegen“, „Ao Dai damals und heute“, „Stahlrohr im Ho-Chi-Minh -Feldzug“ usw. Die authentischen und lebendigen Dokumentarfotos helfen den Schülern, sich die schwierigen, aber auch heldenhaften Zeiten der Nation deutlicher vorzustellen und entwickeln in ihnen ein Gefühl des Stolzes auf die historischen Traditionen des Landes.
Neben Fotoausstellungen bieten thematische Vorträge den Schülern eine effektive Möglichkeit, mehr über historische Persönlichkeiten zu erfahren, die zur nationalen Befreiung beigetragen haben, und über historische Ereignisse, die einen Wendepunkt in der Geschichte des Landes markierten. Diese Geschichten vermitteln den Schülern nicht nur nützliches Wissen, sondern lassen sie auch die Liebe zu ihrer Heimat und ihrem Land spüren und die Widerstandsfähigkeit unserer Vorfahren im Widerstandskrieg gegen Eindringlinge zur Verteidigung des Vaterlandes erleben.
Darüber hinaus organisiert das Museum auch den direkten Austausch und die Gespräche zwischen Schülern und Zeitzeugen, Forschern oder berühmten Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft. Dieser Austausch bietet den Schülern die Möglichkeit, direkt mit Zeitzeugen, Menschen mit praktischem und fundiertem Wissen über Geschichte und Kultur, zu sprechen und Fragen zu stellen. Dadurch entsteht ein offener Lernraum, der die Schüler zum Entdecken und Forschen anregt.
Das Programm „Museen an die Schulen bringen“ unterstreicht die Rolle von Museen als Bildungseinrichtungen, die Schulen unterstützen und Schülern helfen, Geschichte und Kultur auf visuelle, lebendige und spannende Weise näherzubringen. Anstatt Geschichte trocken aus Büchern zu lernen, werden die Schüler direkt mit Artefakten, Bildern und lebenden Zeitzeugen konfrontiert. Dadurch werden Patriotismus, Nationalstolz und das Bewusstsein für die Rolle der Frauen im historischen Prozess geweckt.
Die Kombination von Museen und Schulen im Geschichtsunterricht und der Vermittlung traditioneller Werte ist nicht nur eine innovative Lehrmethode, sondern auch ein effektiver Weg, die kulturellen und historischen Werte des Landes zu bewahren und zu fördern. Das Besondere daran ist, dass die Schüler auch an erlebnisorientierten Aktivitäten und offenen Diskussionen teilnehmen können, was ihr Denken und ihre Kreativität anregt. Seitdem ist Geschichte kein trockenes und langweiliges Fach mehr, sondern hat sich zu einer interessanten und attraktiven Entdeckungsreise entwickelt. Durch Fotoausstellungen, Vorträge und Austauschprogramme bieten Museen Möglichkeiten zum Lernen, Entdecken und Inspirieren für die jüngere Generation, um ihr zu helfen, die Vergangenheit besser zu verstehen und diese Werte zu schätzen. So lernen sie, die Geschichte und Kultur des Landes zu lieben und stolz darauf zu sein. Dies erleichtert den Schülern nicht nur den Zugang zu kulturellen und historischen Werten, sondern trägt auch dazu bei, das Bewusstsein für die Verantwortung zu schärfen, diese Werte zu schützen und zu fördern. Das Programm fördert zudem die Entwicklung von Fähigkeiten wie Kommunikation, Diskussion, kritischem Denken und kreativem Denken. Durch außerschulische Aktivitäten haben Schüler die Möglichkeit, sich mit Freunden, Lehrern sowie berühmten Persönlichkeiten und Zeitzeugen auszutauschen, zu lernen und zu interagieren.
Quelle: Southern Women's Museum
Das Programm „Museen an Schulen bringen“ unterstreicht die neue Rolle von Museen in der modernen Bildung: Sie sind nicht nur ein Ort der Bewahrung nationaler Erinnerungen, sondern auch ein Raum des Lernens, Entdeckens und der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Southern Women’s Museum wird in Zukunft seinen Umfang weiter ausbauen, Form und Inhalt der Aktivitäten erneuern, um dieses Modell weiter zu verbreiten und dazu beizutragen, kulturelles Erbe zu einem praktischen Bestandteil der Schulbildung zu machen, insbesondere in der Vermittlung nationaler Geschichte im Allgemeinen, traditioneller Werte und der Kultur vietnamesischer Frauen im Allgemeinen und südvietnamesischer Frauen im Besonderen.
Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit zwischen Museen und Schulen auch ein Modell für interdisziplinäre Kulturbildung, das die Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes durch formale Bildung fördert. Diese Richtung entspricht dem Trend der modernen Museologie in der Welt, in der Museen zunehmend die Rolle „zweiter Schulen“ im Ökosystem der Gemeinschaftsbildung spielen.
Hoang Thi Hong Ngoc
Fachkraft für Verwaltung und allgemeine Abteilungen
Quellen:
Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus (2021), Amtliches Schreiben Nr. 3809/BVHTTDL – DSVH vom 14. Oktober 2021 zur Förderung der digitalen Transformation und Entwicklung eines Koordinierungsprogramms mit dem Bildungs- und Ausbildungssektor im Bereich der Museumstätigkeit.
Hoang Thi Hong Ngoc (2024), Masterarbeit in Öffentlicher Verwaltung, Nationale Akademie für Öffentliche Verwaltung, mit dem Thema „Verbesserung der Wirksamkeit der traditionellen Wertevermittlung in öffentlichen Museen in Ho-Chi-Minh-Stadt“
Ministerium für Kultur und Sport der Stadt Ho-Chi-Minh (2022), gemeinsamer Plan zur Förderung der digitalen Transformation und zum Aufbau eines Koordinierungsprogramms mit dem Bildungs- und Ausbildungssektor für Museumsaktivitäten.
Premierminister (2022), Beschluss Nr. 1520/QD-TTg vom 9. Dezember 2022 zur Genehmigung des Programms „Förderung lebenslanger Lernaktivitäten in Bibliotheken und Museen“
Website des Southern Women's Museum: https://baotangphunu.com/
Website des Ministeriums für Kultur und Sport: https://svhtt.hochiminhcity.gov.vn/
Quelle: https://baotangphunu.com/dua-bao-tang-ve-voi-hoc-duong-mot-tep-can-giao-duc-sang-tao-trong-bao-ton-va-phat-huy-gia-tri-van-hoa/
Kommentar (0)