+ Herr Professor, Sie sind seit vielen Jahren Vertreterin der Wissenschaftlerinnen im Komitee des Kovalevskaia -Preises und gehören auch zu den Preisträgerinnen seit 1988. Was begeistert und beeindruckt Sie am meisten am Kovalevskaia-Preis?

Prof. Dr. Pham Thi Tran Chau: Der Weg von Wissenschaftlerinnen war in der Vergangenheit nicht leicht. Wenn Frauen sich für eine Karriere in der Wissenschaft entscheiden, müssen sie daher genügend Mut haben, voranzukommen und versuchen, ein einfaches Leben zu führen, das weniger von objektiven Bedingungen abhängig ist, um gute wissenschaftliche Forschungsarbeit leisten zu können.

Aus diesem Grund wurde der Kovalevskaia-Preis bereits 1985 an vietnamesische Wissenschaftlerinnen verliehen. Vorsitzende des Preiskomitees waren zunächst Frau Nguyen Thi Binh und dann Frau Nguyen Thi Doan – beide ehemalige Vizepräsidentinnen, als unser Land noch mit vielen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Damals gab es noch nicht viele wissenschaftliche Auszeichnungen und der Kovalevskaia-Preis war nur für Wissenschaftlerinnen bestimmt. Dies war eine große Ermutigung und zeigte Interesse an der Wissenschaft und insbesondere an Frauen, was einen großen Fortschritt für die Frauenarbeit in unserem Land darstellte.

Wir danken den beiden Gründern des Preises, Dr. Ana und Neal Koblitz, aufrichtig. Es sind Menschen, die Frauen in der wissenschaftlichen Forschung ermutigen und motivieren möchten. Der Preis, der sorgfältig organisiert und geprüft wurde, trug dazu bei, das Ansehen der Frauen in der Wissenschaft zu stärken und bestätigte, dass weibliche Intellektuelle durchaus in der Lage sind, wissenschaftliche Leistungen zu erzielen, die denen der Männer in nichts nachstehen.

Tatsächlich zählten zu den Preisträgern der letzten 40 Jahre unter anderem Helden der Arbeit während der Renovierungsphase, angesehene und von ihren Kollegen geschätzte Professorinnen und Doktorinnen der Naturwissenschaften, Wissenschaftlerinnen mit zahlreichen in der Praxis umgesetzten wissenschaftlichen Forschungsleistungen und erfolgreiche Geschäftsleute, die direkt zur Entwicklung von Wissenschaft und Technologie im Land beigetragen haben.

Dies ist die treibende Kraft, die Frauen dazu ermutigt, sich mutig in allen Bereichen der Spitzenforschung und des Technologietransfers zu engagieren und Produktionsverträge mit großem wirtschaftlichen Wert abzuschließen. Der Kovalevkaia-Preis und die ausgezeichneten Frauen waren und sind eine Quelle der Inspiration für Wissenschaftlerinnen, Generationen von Studierenden und insbesondere Studentinnen und geben ihnen zusätzliche Motivation, den Weg der wissenschaftlichen Forschung einzuschlagen.

+ Welche Möglichkeiten hat der Kovalevskaia- Preis Ihrer Meinung nach für Sie persönlich und für Wissenschaftlerinnen im Allgemeinen eröffnet?

Prof. Dr. Pham Thi Tran Chau: Der Erhalt des Kovalevskaia-Preises erfüllt mich mit großem Stolz und ist zugleich eine Verantwortung, weiterhin hart daran zu arbeiten, mehr zur Wissenschaft beizutragen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse weiterhin in der Praxis anzuwenden.

Dank der Anerkennung durch den Preis haben die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen günstigere Bedingungen für den Zugang zu Unterstützung in vielen verschiedenen Bereichen der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit.

+ Was sind Ihre Vorschläge/Lösungen, um den Preis zu verbessern, zur Veränderung von Geschlechterstereotypen in der Wissenschaft beizutragen und den Zugang zu Forschungsressourcen für Wissenschaftlerinnen zu verbessern?

Prof. Dr. Pham Thi Tran Chau: Um das Niveau des Preises zu steigern und eine größere Wirkung auf Wissenschaftlerinnen zu erzielen, müssen meiner Meinung nach die Einzelpersonen und Gruppen, die den Preis erhalten haben, weiterhin wissenschaftliche Forschungsaktivitäten anstreben und Kollegen, insbesondere junge Wissenschaftlerinnen, aktiv unterstützen.

Von staatlicher Seite ist es notwendig, bessere Bedingungen für Wissenschaftlerinnen in der wissenschaftlichen Forschung und praktischen Anwendungstätigkeit zu schaffen und die internationale Zusammenarbeit zu stärken.

Durch die Inanspruchnahme von Förderprogrammen großer Forschungsfonds erhalten Wissenschaftlerinnen bessere Möglichkeiten, auf Ressourcen zuzugreifen und ihre berufliche Qualifikation zu verbessern.

Sie haben viele in der Praxis angewandte Forschungserfolge erzielt und sind auch gute Beispiele dafür. Sie müssen weiterhin zur Ausbildung junger Wissenschaftler, insbesondere von Frauen, beitragen, der nächsten Generation von Wissenschaftlern für das Land.

Junge Wissenschaftlerinnen haben heute günstigere Bedingungen. Sie müssen die gegenwärtigen günstigen Bedingungen nutzen, um sie in der internationalen Zusammenarbeit und in wissenschaftlichen Aktivitäten effektiver einzusetzen.

+ Vielen Dank!