ASML stoppt die Lieferung von Chipherstellungsausrüstung nach China

Quellen zufolge hat sich die Regierung von US - Präsident Joe Biden in den letzten Monaten direkt an ASML gewandt, um einen Stopp der Lieferung einiger Tief-Ultraviolett-Lithografiesysteme (DUV) an chinesische Kunden zu fordern.

Die stornierten Lieferungen erfolgen im Vorfeld der neuen niederländischen Exportbeschränkungen für diese Technologie, die am 1. Januar in Kraft treten. ASML erklärte, seine Lizenz zur Lieferung des Systems nach China im Jahr 2023 sei von den Behörden kürzlich „teilweise widerrufen“ worden.

Obwohl davon ausgegangen wird, dass nur eine kleine Zahl von Kunden betroffen ist, erklärte das Unternehmen, dass es mit den USA über die Ausfuhrkontrollbestimmungen verhandelt, machte jedoch keine Angaben dazu, wie viele Maschinen betroffen sind.

In jüngsten Gesprächen mit der US- Regierung hat ASML weitere Klarstellungen zum Umfang und den Auswirkungen der Exportkontrollbestimmungen gegeben. Das Unternehmen verpflichtet sich zur Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften, einschließlich der Exportkontrollgesetze, in den Ländern, in denen es tätig ist.

Der Schritt ist Teil der US-Bemühungen, Chinas Ambitionen einzudämmen, eine unabhängige, fortschrittliche Halbleiterindustrie aufzubauen. Die Aktien chinesischer Chiphersteller, darunter SMIC und Hua Hong Semiconductor, gaben nach der Entscheidung leicht nach.

China ist ein Schlüsselmarkt für ASML und machte im vergangenen Quartal 46 Prozent des Umsatzes aus, da die Kunden vor Inkrafttreten der neuen Beschränkungen dringend DUV-Lithografiemaschinen importierten. Die USA üben jedoch Druck auf Verbündete wie die Niederlande aus, China den Zugang zu wichtigen Chip-Produktionsanlagen zu verwehren. Der scheidende ASML-CEO Peter Wennink sagte, die verschärften Beschränkungen könnten die Umsätze des Unternehmens in China um bis zu 15 Prozent senken.