Laut der South China Morning Post hat China angekündigt, dass die weltweit erste militärische 5G-Mobilfunkbasisstation nach bestandener strenger Prüfung nun für den Einsatz im Feld bereit sei.

Die China Mobile Communications Corporation und die Volksbefreiungsarmee (PLA) haben diese 5G-Basisstation gemeinsam entwickelt. Die Studie wurde am 17. Dezember in der chinesischen Zeitschrift Science and Technology Communications einem Peer-Review unterzogen.

Die Station kann sichere und zuverlässige Datenaustauschdienste mit hoher Geschwindigkeit und geringer Latenz für mindestens 10.000 Geräte (z. B. Roboter) in einem Umkreis von 3 km bereitstellen. Das System hielt eine stabile Verbindung aufrecht, selbst als das Militär die Geräte mit 80 km/h über schwieriges Gelände wie Berge oder Städte bewegte und elektromagnetischen Störungen ausgesetzt war.

Dieser Durchbruch ebnet den Weg für den großflächigen Einsatz intelligenter Technologie in zukünftigen Konflikten. China baut leistungsstarke und dennoch kostengünstige unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), Roboterhunde und andere unbemannte Kampfplattformen. Es wird erwartet, dass diese Roboterarmee auf zukünftigen Schlachtfeldern den Menschen zahlenmäßig überlegen sein wird.

Allerdings können die aktuellen militärischen Kommunikationstechnologien den enormen Bedarf an Datenaustausch zwischen Tausenden von Robotern nicht decken. Militärisches 5G unterscheidet sich erheblich von der zivilen Version, da es eine unterbrechungsfreie Konnektivität erfordert, wenn keine Bodenbasisstationen vorhanden sind oder die Satellitensignale geschwächt sind.

Darüber hinaus sollte die auf dem Kommunikationsfahrzeug installierte Antenne nicht höher als 3 Meter sein, um das Auftreffen auf Hindernisse wie Gebäude oder Bäume zu vermeiden. Dies beeinträchtigt jedoch die Abdeckung hochwertiger Signale erheblich.

Um dieses Problem zu lösen, haben chinesische Wissenschaftler und Militäringenieure eine Plattform entwickelt, die auf dem Dach eines Militärfahrzeugs montiert werden kann und als „Basis“ für 3–4 UAVs dient. Diese UAVs können während des Vorgangs abwechselnd abheben und als Luftstützpunkte fungieren. Wenn die Batterie des UAV dann schwach wird, kann es die Aufgabe an ein anderes Fluggerät übergeben und automatisch zum Aufladen auf dem Dach des Fahrzeugs landen.

Die PLA hat zahlreiche Tests mit dem System durchgeführt und behauptet, es „löst effektiv Probleme wie häufige Verbindungsabbrüche und niedrige Geschwindigkeiten, die in praktischen Anwendungen auftreten“ und kann „sicher, zuverlässig und schnell eingesetzt werden“.

Eine große Bedrohung für militärisches 5G sind elektromagnetische Störungen, die nicht nur von Gegnern, sondern auch von befreundeten Streitkräften ausgehen können, die im selben Gebiet operieren. Angesichts dieser Herausforderung erklärte das Entwicklungsteam, dass diese Probleme durch technologische Innovationen und Geräteverbesserungen angegangen werden.

Das militärische 5G-System nutzt auch Chinas neueste zivile Technologien. Bis November 2024 hat China fast 4,2 Millionen zivile 5G-Basisstationen gebaut und damit weit mehr als jedes andere Land der Welt.

„Der Betrieb eines so großen Netzwerks erfordert zwangsläufig leistungsstarke Automatisierungstools und -mittel, einschließlich einer Technologie zur automatischen Öffnung der Basisstationen. Diese kann die Datengenerierung der Basisstationen des Kernnetzwerks, den Datendownload, die Konfiguration der Basisparameter und andere Aufgaben automatisch durchführen“, so das Forschungsteam.

Im Jahr 2020 starteten die USA zudem eine Kampagne zur Militarisierung der 5G-Technologie, die ihrer Aussage nach die weltweit größte sei. Aufgrund technischer Herausforderungen verliefen die Fortschritte jedoch langsam. Nun arbeiten der Waffenhersteller Lockheed Martin und das Telekommunikationsunternehmen Verizon gemeinsam am Bau eines ähnlichen Systems und führen Tests im kleinen Maßstab durch.