Das Dokument, das vom nordkoreanischen Institut für die Untersuchung rivalisierender Staaten zusammengestellt und von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlicht wurde, kritisiert Yoons „rücksichtslose Äußerungen“ zum Thema Krieg, seinen Ausstieg aus innerkoreanischen Abkommen, seine Beteiligung an der Planung eines Atomkriegs mit den USA und sein Streben nach engeren Beziehungen zu Japan und der NATO.

Der Artikel fügte hinzu, dass Südkoreas zunehmend ernsthafte militärische Schritte lediglich dazu führen würden, dass Nordkorea „sein Atomwaffenarsenal erweitert und seine nuklearen Angriffsfähigkeiten weiterentwickelt.“

Herr Yoon, ein Konservativer, vertritt gegenüber Nordkorea eine harte Haltung. Seine Regierung macht Nordkorea für die Verschärfung der Spannungen durch Waffentests verantwortlich.

Pjöngjang hat vor kurzem Schritte unternommen, die innerkoreanischen Beziehungen abzubrechen, Südkorea als „feindlichen fremden Staat“ neu definiert und erklärt, eine Vereinigung der beiden Länder sei nicht länger möglich.

Im vergangenen Monat sprengte Nordkorea mehrere Abschnitte der Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen den beiden Ländern und Satellitenbilder zeigen, dass Pjöngjang seitdem entlang ehemaliger Übergänge große Schützengräben ausgehoben hat.

Technisch gesehen befinden sich die beiden Koreas noch immer im Krieg, nachdem der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.

Das am Sonntag veröffentlichte Weißbuch listet auch Yoons innenpolitische Probleme auf, darunter Skandale um seine Frau, die seine Zustimmungswerte auf ein Rekordtief sinken ließen.

Hoang Anh (laut KCNA, Reuters)