Präsident Macron bekräftigte jedoch, dass er im Voraus nichts von Durovs Flug nach Paris gewusst habe und dass dem Milliardär keine Einladung zugesandt worden sei. Er betonte, dass die Festnahme Durows eine unabhängige Handlung der französischen Justiz sei.

Pavel Durov, russischer Milliardär und CEO der Messaging-App Telegram, wurde am Wochenende auf einem Pariser Flughafen festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, illegale Inhalte auf seiner Plattform nicht moderiert zu haben. Dieser Vorfall hat bei den beteiligten Parteien zahlreiche Kontroversen und unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen.

Durov wurde wegen der angeblichen Beteiligung von Telegram an Cyberkriminalität und mangelnder Inhaltsmoderation verhaftet. Durov wurde am Mittwoch gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro auf Bewährung freigelassen. Ihm ist das Verlassen Frankreichs untersagt und er muss sich während der laufenden Ermittlungen zweimal wöchentlich bei der Polizei melden.

Durovs Anwalt, David-Olivier Kaminski, bezeichnete die Vorwürfe, Durov sei an Verbrechen auf der App beteiligt gewesen, als „absurd“ und betonte, dass Telegram die europäischen Vorschriften für digitale Technologien vollständig einhalte.

Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte Frankreich davor, aus dem Vorfall „politische Repressionen“ zu machen. Er betonte außerdem, dass Durov ein „russischer Staatsbürger“ sei und dass Russland die Entwicklung des Falls aufmerksam beobachten werde.

Durov ist außerdem Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wo Telegram seinen Hauptsitz hat. Ein Regierungsvertreter der VAE sagte, das Land habe „die Interessen seiner Bürger an erste Stelle gesetzt“ und stehe wegen des Vorfalls in Kontakt mit den französischen Behörden.

Cao Phong (laut DW, CNN, Reuters)