Südkoreas Verfassungsgericht leitet Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol ein

AFP zitierte einen Sprecher des koreanischen Verfassungsgerichts mit der ursprünglichen Aussage, die erste Sitzung des Amtsenthebungsverfahrens werde am 16. Dezember um 10 Uhr (Seouler Zeit) stattfinden.

Der amtierende Oberste Richter Moon Hyung-bae bestätigte später, dass die Richter um 10 Uhr zusammenkommen würden, um das Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten zu planen.

Laut Yonhap planen die Ermittler, Präsident Yoon Suk Yeol diese Woche wegen Hochverrats und Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit der Verhängung des Kriegsrechts in der Nacht des 3. Dezember zu befragen.

Alle sechs Richter des Verfassungsgerichts nahmen an der ersten Sitzung teil. Das Gericht hat bis zu sechs Monate Zeit, um zu entscheiden, ob Präsident Yoon seines Amtes enthoben oder wieder eingesetzt wird.

Neben Präsident Yoon laufen auch eine Reihe hochrangiger Beamter der südkoreanischen Regierung und des Militärs Gefahr, wegen Hochverrats angeklagt zu werden.

Ein Team von Ermittlern der Polizei, des Verteidigungsministeriums und der Antikorruptionsbehörde plant, Präsident Yoon am 18. Dezember vorzuladen.

Am 15. Dezember teilte die Staatsanwaltschaft mit, sie habe dem Anführer bereits zuvor eine Vorladung zugestellt, doch dieser habe sich geweigert, der Aufforderung nachzukommen.

In einer damit zusammenhängenden Entwicklung gab der Vorsitzende der regierenden People's Power Party (PPP), Han Dong-hoon, seinen Rücktritt bekannt.

„Ich trete als Vorsitzender der PPP zurück“, zitierte AFP Han Dong-hoon in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung und entschuldigte sich bei allen, die vom Kriegsrecht betroffen seien.

Obwohl seine Forderung nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon auf Widerstand der PPP-Mitglieder stieß, sagte Han Dong-hoon, er bereue seine Forderung nicht.