Ab dem 25. April erhebt Venedig an Spitzentagen einen Eintrittspreis von 5 Euro pro Person für Besucher, die nicht übernachten. Nach elf Tagen (25. April bis 5. Mai) hat die Stadtverwaltung fast eine Million Euro eingenommen.
Die Einnahmen übertrafen zwar alle Erwartungen, lagen aber immer noch unter den Kosten für die Einrichtung eines Online-Ticketsystems für Touristen, die Werbung für die Kampagne und die Bezahlung der Fahrkartenkontrolleure. Laut der italienischen Zeitung Corriere della Sera betrug das anfängliche „Kapital“, das die venezianische Regierung investierte, drei Millionen Euro.
Die Besucherzahlen sind jedoch nicht beeinträchtigt und laut Andrea Martini von All The City Together „viel höher als in den Vorjahren“. Ein Stadtrat sagte, die Maßnahme sei „kläglich gescheitert“, da sie ursprünglich dazu gedacht war, den Overtourism in der Stadt einzudämmen. Martini sagte, die Gebühr habe „etwas Geld eingebracht“, aber „die Seele der Stadt nicht gerettet“.
„Venedig ist in einem schlechten Zustand, weil es vernachlässigt wird. Es sieht eher so aus, als würde es nur dazu genutzt, Geld zu verdienen“, sagte Martini.
Der Eintritt ist für Besucher der Stadt tagsüber von 8 bis 16 Uhr kostenpflichtig. Einheimische, Berufstätige, Studenten und Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt.
Die lokalen Behörden sprechen von einer Testaktion. Nach der Testphase könnte sich der Eintrittspreis auf 10 Euro pro Tag verdoppeln. Zusätzlich drohen Geldstrafen von bis zu 300 Euro für Nichtzahlung.
Auch viele Einheimische lehnen den Eintrittspreis ab. Sie befürchten, Venedig würde sich dadurch in ein Disneyland verwandeln, in dem jeder Besucher ein Ticket kaufen muss. Seit Einführung des Preises bieten viele Websites in Italien Möglichkeiten an, Tagesausflüglern zu helfen, die Gebühr zu umgehen. So können Fans der venezianischen Fußballmannschaft beispielsweise zu Fußballspielen kommen und so die 5 Euro sparen. Einheimische berichten, dass Besucher, die von Venezianern eingeladen werden, nichts zahlen müssen und bereit sind, kostenlose QR-Codes an Besucher weiterzugeben. Einige Aktivisten in Venedig haben sogar eine Website eingerichtet, auf der Menschen „Freundschaftscodes“ mit Tagesausflüglern teilen können.
TB (laut VnExpress)Quelle
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