Ein verhängnisvoller halber Fuß führte dazu, dass China bei den Olympischen Spielen von den USA entthront wurde
•20/10/2024
Der Medaillenkampf zwischen den USA und China bei den Olympischen Spielen in Paris gilt als der spannendste und dramatischste in der Geschichte der Olympischen Spiele.
Rückblick auf die beispiellosen Olympischen Spiele der Geschichte: Viele Eindrücke, aber auch viele Skandale
Mit Ausnahme der Olympischen Spiele 2008 in Peking, als China Gastgeber war, landete die chinesische Sportdelegation in der gesamten Olympiageschichte stets hinter den USA. Dennoch war der Medaillenkampf zwischen den USA und China nie weniger attraktiv. Bei den Olympischen Spielen in Tokio belegten die USA mit 39 Goldmedaillen den ersten Platz, nur eine mehr als China. Und bei den diesjährigen Spielen ist das Rennen noch härter, da beide Sportdelegationen bis zum letzten Tag, dem letzten Wettkampf, warten müssen, um den ersten Platz zu ermitteln.
Die Goldmedaille der US-Frauenbasketballmannschaft hilft der US-Sportdelegation, China zu überholen
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Vor dem Basketballfinale der Frauen (eine der letzten Disziplinen der Olympischen Spiele) zwischen den USA und Frankreich führte die chinesische Sportdelegation die Gesamtwertung mit 40 Goldmedaillen, 27 Silbermedaillen und 24 Bronzemedaillen (insgesamt 91 Medaillen) an, während die USA 39 Goldmedaillen, 44 Silbermedaillen und 42 Bronzemedaillen (insgesamt 125 Medaillen) errangen. Die USA hatten insgesamt mehr Medaillen, rangierten aber aufgrund der geringeren Goldmedaillen hinter China. Um China zu überholen, mussten die USA eine Goldmedaille im Basketball der Frauen gewinnen, um ihre Gesamtzahl auf 40 Goldmedaillen zu bringen und mit China gleichzuziehen. Zu diesem Zeitpunkt würden die USA mit insgesamt mehr Medaillen den Spitzenplatz einnehmen. Basketball war lange Zeit das exklusive „Territorium“ der Amerikaner, wobei sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaften des Landes der Stars und Streifen die Olympischen Spiele absolut dominierten. Vor dem Basketballfinale der Frauen gegen Gastgeber Frankreich sagten die meisten Meinungen voraus, dass die USA überwältigend gewinnen würden. Am Vortag hatten die USA im Basketballfinale der Männer Frankreich mit 11 Punkten Vorsprung geschlagen. Doch im Endspiel am Morgen des 12. August war es nicht mehr so einfach.
Gastgeber Frankreich (in Weiß) spielte sehr hart.
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Die USA dominierten die erste Halbzeit mühelos und führten mit 15:9, doch in der zweiten Hälfte steigerten sich Frankreichs Angriffe. Marine Fauthoux und Valeriane Ayayi spielten extrem gut und verhalfen Frankreich zum 25:25-Ausgleich. Ohne die direkte Abstimmung zum Dunken wie die USA setzte Frankreich auf Dreipunktewürfe und erzielte beeindruckende Ergebnisse. Die Distanzwürfe des Gastgebers Frankreich ließen das Spiel ab dem dritten Viertel ins Stocken geraten. Frankreich führte in diesem Viertel mit 35:25, doch die USA kämpften sich tapfer zurück und glichen zum 33:35 aus. Obwohl Frankreich dann 40:35 führte, spielten die USA beeindruckend und drehten das Spiel mit einer 45:43-Führung. Der Titelverteidiger erzielte 10 Punkte in Folge und ging vor dem letzten Viertel in Führung. Bis in die letzten Minuten des vierten Viertels konnten die USA das Spiel beim Stand von 65:64 noch nicht für sich entscheiden. Dann hatten die USA in den letzten vier Sekunden zwei Freiwürfe und gingen mit 67:64 in Führung. Dann kam es in letzter Sekunde zum Drama. Die Französin Gabby Williams traf mit einem beeindruckenden Dreier zum 67:67-Ausgleich. Wäre der Spielstand gleich geblieben, hätten beide Teams in die Verlängerung gehen müssen.
Gabby Williams (in Weiß) trat mit der Hälfte ihres Fußes auf die Linie, was zu einer bedauerlichen Niederlage Frankreichs führte.
Doch das Schicksal war auf der Seite der Amerikanerinnen. In Zeitlupe war zu sehen, dass Gabby Williams beim Sprung zum Dreier mit der Hälfte ihres Fußes auf der Linie stand. Da der Wurf in den Halbkreis ging, holte Frankreich nur zwei Punkte und verlor 66:67. Für die Amerikanerinnen war dies eine Goldmedaille, die mit einem äußerst knappen Vorsprung gewonnen wurde, als Frankreich ihr dicht auf den Fersen war. Dank der Goldmedaille im Damenbasketball überholten die Amerikanerinnen China im entscheidenden Moment mit 40 Goldmedaillen, 44 Silbermedaillen und 42 Bronzemedaillen (insgesamt 126 Medaillen), während China mit 40 Goldmedaillen, 27 Silbermedaillen und 24 Bronzemedaillen Zweiter wurde. Die Chance, die Amerikanerinnen nach 16 Jahren des Wartens erstmals zu überholen, blieb dem chinesischen Sport verwehrt – wegen ... eines verhängnisvollen halben Fußes.
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