Internationale Studierende interessieren sich stärker für die USA, Neuseeland und Deutschland und weniger für Großbritannien, Australien und Kanada, nachdem diese drei Länder die Bedingungen für Studenten- und Arbeitsvisa verschärft haben.
AECC, ein globales Bildungsberatungsunternehmen, gab Ende März die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 8.300 potenziellen internationalen Studenten aus 124 Ländern zu ihren gewünschten Zielen bekannt. Demnach gaben rund 15,5 % der Befragten an, in den vergangenen 12 Monaten ihren Wunschstudienort gewechselt zu haben. In Neuseeland, Deutschland und den USA stieg das Interesse um 86 %, 36 % bzw. 13 %, während es in Australien, Großbritannien und Kanada im Vergleich zum Ausgangswert um 9–32 % zurückging.
Die drei häufigsten Gründe für einen Wechsel waren die Studiengebühren (24 %), die Beschäftigungsmöglichkeiten (19 %) und die Politik gegenüber ausländischen Studierenden (14 %).
Untersuchungen des AECC haben außerdem ergeben, dass die Qualität der Ausbildung und die Jobchancen die Hauptgründe für ein Studium im Ausland sind: 38,2 % bzw. 25,3 % der Befragten entschieden sich dafür.
Auf die Frage nach ihren Plänen nach dem Abschluss gaben mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) an, in ihrem Heimatland arbeiten zu wollen, und 28 % hofften, sich dort niederzulassen. 79 % der Studierenden sagen, dass ihnen die Arbeitsrechte nach dem Abschluss äußerst wichtig sind, wenn sie ein Studium im Ausland in Erwägung ziehen.
Darüber hinaus haben etwa 20 % der angehenden internationalen Studierenden in den letzten 12 Monaten ihr geplantes Studienfach gewechselt. Sie wechselten in die Bereiche Betriebswirtschaft und Management, Informatik und Informationstechnologie sowie Gesundheit und Medizin und verließen die Bereiche Ingenieurwesen, Geisteswissenschaften, Design, Finanzen und Rechnungswesen. Mehr als 52 % gaben als Grund an, dass die oben genannten Hauptfächer zu gut bezahlten Jobs führen könnten. Die restlichen Gründe sind bessere Niederlassungschancen, Familie, Studienkosten und Freunde.
Studierende der Universität Heidelberg bei der Abschlussfeier 2023. Foto: Fanpage der Universität Heidelberg
Zuvor hatte in der im Januar von IDP in 67 Ländern mit 2.500 Teilnehmern durchgeführten Studie „Voice of International Students“ fast die Hälfte (49 %) erklärt, sie würden ihre Pläne, in Großbritannien zu studieren, überdenken oder seien sich unsicher. 47 % der Menschen zögern, nach Australien und 43 % nach Kanada zu reisen.
Diese Länder haben seit Mitte letzten Jahres im Kontext einer stark gestiegenen Einwanderung und dem damit einhergehenden Druck auf den Wohnungsmarkt zahlreiche Schritte unternommen, um die Visa- und Arbeitsbestimmungen für internationale Studierende zu verschärfen.
Kanada kündigte an, die Zahl der ausländischen Studierenden, die ein Studium in Kanada aufnehmen dürfen, in diesem Jahr um 35 Prozent zu reduzieren und Studierenden aus öffentlich-privaten Partnerschaften keine Arbeitserlaubnis mehr auszustellen. Australien erhöht die finanziellen und englischen Anforderungen und verwendet einen neuen Test, um die Studienmotivation ausländischer Studierender zu ermitteln. Das Land verkürzt außerdem die Aufenthaltsdauer nach dem Abschluss für Studierende bestimmter Fachrichtungen und Berufe. Großbritannien hat letzten Monat damit begonnen, seine Arbeitsvisumprogramme für internationale Studierende zu überprüfen.
Inzwischen hat Deutschland eine Reihe von Vorschriften für internationale Studierende und Arbeitnehmer gelockert, die Zahl der Überstunden erhöht und die Sprachanforderungen für Berufsschüler gesenkt. Dank kostenloser Studiengebühren, niedriger Lebenshaltungskosten und vielfältiger Beschäftigungsmöglichkeiten konnte das Land in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der Zahl internationaler Studenten um 50 % verzeichnen.
Neuseeland und die USA haben ihre Politik gegenüber internationalen Studierenden kaum geändert. Neuseeland ist jedoch aufgrund seiner niedrigen Studiengebühren (20.000–25.000 NZD, entsprechend 350 Millionen VND pro Jahr) attraktiv, während die USA über die weltweit höchste Qualität der Universitätsausbildung verfügen. Beide ermöglichen internationalen Studierenden einen Aufenthalt nach dem Abschluss von bis zu 36 Monaten, abhängig vom Studienfach.
Die Zahl der internationalen Studenten, die im letzten Jahr nach Neuseeland kamen, lag bei über 59.000, ein Anstieg von über 40 % gegenüber dem Vorjahr. Die USA werden im Jahr 2023 voraussichtlich eine Rekordzahl an Studentenvisa ablehnen, aber dennoch eine Million internationale Studenten anziehen.
Doan Hung
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