7.800 Ladestationen nötig, Gesamtinvestition 2,2 Milliarden US-Dollar
Auf dem Workshop „Förderung der Energiewende und von Investitionspolitikmechanismen für die Ladestationsinfrastruktur in Vietnam“, der vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und der vietnamesischen Straßenverwaltung ( Verkehrsministerium ) am 13. März in Hanoi organisiert wurde, sagten viele Experten, dass die Möglichkeit, private Investitionen in diesem Bereich anzuziehen, durchaus realisierbar sei.
Experten zufolge hat sich Vietnam zum Ziel gesetzt, bis 2050 alle Straßenfahrzeuge und Baumaschinen auf Strom und Ökostrom umzustellen. Die Förderung des Ausbaus der Ladestationsinfrastruktur ist dabei ein untrennbarer Faktor.
Vinfast -Ladestationssystem.
Allerdings verfügt ab 2021 nur VinFast über 150.000 Ladestationen, die in 63 Provinzen und Städten im ganzen Land installiert sind.
Laut dem Straßeninfrastruktur-Entwicklungsplan wird Vietnam bis 2050 mehr als 9.000 Kilometer Autobahnen bauen, fast das Achtfache der aktuellen Zahl. Die Autobahnen werden Rastplätze haben, an denen Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufgestellt werden können.
Laut GTVT gab es von 2018 bis Ende 2022 in China 7.780 Elektroautos. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 stieg diese Zahl um 12.285 Einheiten, hauptsächlich Vinfast-Autos.
Darüber hinaus bereiten eine Reihe inländischer Automobilhersteller und -monteure wie TMT Motor, THACO und TC Motor sowie ausländische Autohersteller wie OMODA, Wuling, Haima, Haval, Zhidou, Lynk & Co. die Markteinführung der ersten Elektrofahrzeugprodukte in Vietnam vor.
Mit der aktuellen Technologie für Elektrofahrzeuge ermöglichen die Batterien von Elektrofahrzeugen in der Regel eine Reichweite von etwa 180–300 km pro Ladung. Wenn Sie längere Strecken zurücklegen möchten, benötigen Sie unbedingt eine hohe Ladedichte an Ladestationen, damit Sie während der Fahrt laden können.
Daher ist die Nachfrage nach Ladestationen in Vietnam laut Experten sehr hoch und stellt für inländische Investoren eine gute Gelegenheit dar, diese zu nutzen.
In seiner Rede auf dem Workshop kam Herr Nguyen The Trong, ein Finanzexperte, der an zahlreichen Transportprojekten beteiligt war, zu dem Schluss, dass die Möglichkeit, in diesem Bereich private Investitionen anzuziehen, durchaus realisierbar sei.
Bei 39 Raststätten entlang der gesamten Nord-Süd-Schnellstraße im Osten und unter der Annahme, dass bis 2050 alle im Verkehr befindlichen Fahrzeuge Elektrofahrzeuge sein werden, schätzt das Forschungsteam von Herrn Trong den Investitionsbedarf auf etwa 7.800 Ladepunkte, durchschnittlich etwa 200 Ladepunkte pro Raststätte.
Basierend auf der Investitionsrate von 2024 werden für den Zeitraum 2025–2050 etwa 2,2 Milliarden US-Dollar benötigt.
Herr Nguyen The Trong, Finanzexperte, präsentierte auf dem Workshop Forschungsergebnisse.
Bei geschätzten Kosten von etwa 30 Minuten pro Aufladung und etwa 80 % Akkuladung belaufen sich die Kosten für den Verbraucher auf etwa 75.000 VND.
Diese Ladegebühr entspricht weitgehend der internationalen Praxis. Für Besitzer von Elektrofahrzeugen ist die Erschwinglichkeit geringer als bei Benzinfahrzeugen, da die Lebensdauer und die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen geringer sind.
„Wenn die Gewinnspanne 4 % über dem Bankzinssatz liegt, können Investoren in Ladestationen langfristig ihr Kapital zurückerhalten und einen Gewinn erzielen“, sagte Herr Trong.
Um private Investitionen in die Entwicklung der Ladeinfrastruktur zu mobilisieren, sei es nach Ansicht des Experten am wichtigsten, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Gleichzeitig müsse es dem privaten Sektor erlaubt sein, Gebühren für Ladedienste zu erheben, um Kapital zurückzugewinnen.
Er empfahl dem Finanzministerium und dem Verkehrsministerium, die Erhebung von Servicegebühren gemeinsam zu untersuchen und zu regulieren, um so angemessene Kosten für die Verbraucher sicherzustellen.
Darüber hinaus sollten Richtlinien zur stundenweisen Anpassung der Ladepreise eingeführt werden. Die Netzplanung sollte sich an der Nachfrage nach Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge orientieren, um ausreichende Kapazitäten sicherzustellen.
Für Autobahnraststätten ohne Anschluss an das Hochspannungsnetz sollte über die Installation zusätzlicher Solarstromanlagen nachgedacht werden.
Nicht standardisierte Schnellladestationen können schädlich sein
Herr Nguyen Bao Huy (Hanoi University of Science and Technology) berichtete über die erste Studie zur Bewertung der potenziellen Auswirkungen von Ladestationen auf das Stromnetz entlang der östlichen Nord-Süd-Schnellstraße und sagte, dass das Forschungsteam auf Grundlage der Schnellstraßenplanung, der Prognose des Umfangs der Elektrofahrzeuge und des erwarteten zukünftigen Verkehrsaufkommens den Gesamtbedarf an Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf der östlichen Nord-Süd-Schnellstraßenachse prognostiziert habe.
Konkret beträgt dieser Wert 400 MW im Jahr 2030, 4.671 MW im Jahr 2040 und 7.851 MW im Jahr 2050.
Um die Nachfrage zu decken, ist nach Ansicht des Forschungsteams ein Verhältnis von 10 Elektrofahrzeugen pro Ladestation und 2,4 kW pro Elektrofahrzeug mit einer Kapazität von etwa 0,46 bis 29,9 Prozent des gesamten Netzes erforderlich. Dementsprechend müssen allein an den Ladestationen an Autobahnraststätten in Ladegeräte von schnell (250 kW Kapazität) bis superschnell (350 kW) investiert werden.
Herr Huy kommentierte: „Grundsätzlich werden Ladestationen, sofern sie in Übereinstimmung mit der Straßen- und Stromplanung 8 entwickelt werden, die Stromversorgungskapazität der Autobahnbereiche nicht stark belasten. Bei der Auswahl der Ladestationstechnologie ist jedoch eine Bewertung der Auswirkungen auf das Stromnetz erforderlich.“
Denn Schnellladestationen können Oberschwingungen (unerwünschte Störungen, die die Stromqualität direkt beeinträchtigen) sowie Spannungs- und Frequenzschwankungen verursachen und so das Netz instabil machen. Dies kann Auswirkungen auf Hightech-Produktionsanlagen wie Chips und Halbleiter haben, die dasselbe Netz nutzen.
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