Einige meinen, dass die Zollfrage zwischen den USA und anderen Ländern im Wesentlichen geklärt und abgekühlt sei und dass den Zentralbanken der Spielraum für Zinssenkungen ausgegangen sei. Daher könnte der Weltgoldpreis bis zum Jahresende stark auf 3.000 Dollar pro Unze fallen.
Herr Shaokai Fan, Direktor für den Asien- Pazifik-Raum (ohne China) und Direktor für globale Zentralbanken beim World Gold Council (WGC). Foto: WGC
Shaokai Fan, Direktor für den Asien- Pazifik-Raum (ohne China) und Direktor für globale Zentralbanken beim World Gold Council, kommentierte diese Einschätzung mit den Worten, die Trump-Administration sei hinsichtlich ihrer Politik und ihrer Auswirkungen eine der unberechenbarsten Regierungen aller Zeiten. Daher gebe es hinsichtlich der Handelsabkommen weiterhin viele Unsicherheiten.
Die Welt konzentriert sich derzeit auf die Handelsspannungen zwischen den USA und Indien, deren Zölle deutlich höher ausfallen als ursprünglich erwartet. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Welt auf das endgültige Ergebnis des Handelsabkommens zwischen den USA und China wartet. Viele Aspekte der Beziehungen zwischen den USA und China werden den Goldmarkt in der kommenden Zeit beeinflussen. Daher ist der Handel weiterhin unklar, und es bestehen weiterhin Unsicherheitsfaktoren für die kommende Zeit.
Darüber hinaus haben die Zentralbanken laut Shaokai Fan noch Spielraum für Zinssenkungen. US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank (Fed) wiederholt zu Zinssenkungen aufgefordert. „Daher sind Zinssenkungen in naher Zukunft weiterhin ein positiver Faktor für Gold und kein Nachteil“, bekräftigte Shaokai Fan.
Auch in der kommenden Zeit bleibt das Interesse der Anleger an Gold bestehen.
Laut dem Gold Demand Trends Report Q2/2025 des World Gold Council erreichte die weltweite Goldnachfrage im letzten Quartal 1.249 Tonnen, ein Anstieg von 3 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024.
Herr Shaokai Fan sagte außerdem, dass die Goldkäufe der Zentralbanken den Goldpreis weiterhin stützten. Im zweiten Quartal kamen 166 Tonnen hinzu, wobei China den vierten Platz belegte.
Vietnam bildet hier jedoch eine Ausnahme. Die Abwertung der Landeswährung in Verbindung mit dem steigenden US-Dollar hat den inländischen Goldpreis auf Rekordniveau getrieben. Dies hat die Goldnachfrage im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 20 % auf 9 Tonnen sinken lassen. Langfristig betrachtet bleibt die Nachfrage jedoch hoch, und der Gesamtwert des in Vietnam investierten Goldes stieg im Jahresvergleich in US-Dollar gerechnet sogar um 12 % auf 997 Millionen US-Dollar. Auch die Nachfrage nach Goldschmuck in Vietnam sank im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 20 % und gegenüber dem ersten Quartal um 29 %.
Herr Shaokai Fan glaubt, dass das Interesse der Anleger an Gold auch in der kommenden Zeit bestehen bleibt.
Laut einer Umfrage des World Gold Council glauben 95 % der Zentralbankmanager, dass sich der Trend zur Erhöhung der Goldreserven in den nächsten zwölf Monaten fortsetzen wird. 43 % der befragten Zentralbanken gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten weiterhin auf Rekordniveau kaufen werden. Die kurzfristigen Aussichten sind jedoch ungewiss.
Die zukünftige Entwicklung des Goldmarktes hängt maßgeblich davon ab, wie Indien und China in Goldbarren und -münzen investieren, wie die Handelsspannungen gelöst werden und wie die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China ausgehen. Überraschenderweise sind die US-Zölle gegen Indien höher als erwartet. Dies wird die Nachfrage nach Goldinvestitionen in Indien ankurbeln. Weitere Entwicklungen sind jedoch noch erforderlich.
Die Nachfrage der Zentralbanken bleibt stark, wird aber nicht das Rekordniveau der letzten drei Jahre erreichen. Eine Untersuchung der weltweiten Käufe der Zentralbanken zeigt, dass die Käufe weiterhin hoch sind. Angesichts des steigenden Goldpreises bleibt jedoch abzuwarten, wie viel Anleger kaufen werden.
Zuvor hatte Frau Louise Street, Senior Market Analyst beim World Gold Council, kommentiert: „Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete der Goldpreis einen starken Anstieg von bis zu 26 % in US-Dollar. Nach diesem starken Start dürfte der Goldpreis im zweiten Halbjahr 2025 in einer relativ engen Spanne schwanken. Das makroökonomische Umfeld bleibt jedoch sehr unvorhersehbar, was den Aufwärtstrend des Goldpreises weiter begünstigen könnte. Jede deutliche Verschlechterung der weltwirtschaftlichen oder geopolitischen Lage könnte die Attraktivität von Gold als sichere Anlage erhöhen und damit den Goldpreis in die Höhe treiben.“
Quelle: https://nld.com.vn/hoi-dong-vang-the-gioi-noi-ve-kha-nang-gia-vang-giam-manh-thoi-gian-toi-19625080717234004.htm
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