(CLO) Tausende Menschen versammelten sich in der Stadt Riesa im deutschen Bundesland Sachsen, um gegen den wichtigen Kongress der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu protestieren.
Der Kongress nominierte die Parteivorsitzende Alice Weidel offiziell als seine Kandidatin für das Amt des Premierministers bei den vorgezogenen Wahlen im kommenden Februar.
Nach Angaben der Protestorganisatoren strömten rund 12.000 Menschen aus ganz Deutschland nach Riesa, um die Teilnahme der AfD-Delegierten am Kongress zu verhindern. Die Polizei schätzt die Zahl auf rund 8.000 Menschen. Die zum Kongresszentrum führenden Straßen waren gesperrt, wodurch sich die Sitzung um zwei Stunden verzögerte.
Polizei reagiert auf Demonstranten, die eine Demonstration gegen den AfD-Bundesparteitag am 11. Januar 2025 in Riesa verhindern wollten. (Foto mit freundlicher Genehmigung von AP, nicht zur Wiederveröffentlichung)
Einige Demonstranten trugen Transparente und skandierten „Nein zu Nazis“. Die Polizei setzte Tränengas ein und zerstreute gewaltsam Gruppen von Menschen, die die Straße blockierten.
„Wir verteidigen heute das Recht aller Menschen auf ein sicheres Leben ohne Angst vor Abschiebung oder Angriffen. Riesa ist kein Ort für Faschismus“, sagte Maria Schmidt, eine Sprecherin der Protestorganisatoren.
Im Saal lobte Alice Weidel die Parteimitglieder dafür, dass sie sich „gegen die linksradikale Masse durchgesetzt“ und am Parteitag teilgenommen hätten. Parteichef Tino Chrupalla verurteilte die Demonstranten als „undemokratisch und terroristisch“.
Die AfD will ihr Wahlprogramm in einer zweitägigen Sitzung verabschieden. Ein umstrittener Vorschlag ist eine „Rückwanderungspolitik“, die Massenabschiebungen von Ausländern aus Deutschland vorsieht.
AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel auf der Konferenz. Foto: X
Die Partei erwägt zudem die Auflösung der Jugendorganisation Junge Alternative (JA), die vom deutschen Verfassungsschutz als extremistische Gruppe geführt wird. Darüber hinaus schlägt der Programmentwurf auch den Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union (EU) und die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken vor, was im Widerspruch zur aktuellen Energiepolitik stünde.
Obwohl die AfD derzeit mit rund 20 Prozent Zustimmung auf dem zweiten Platz der Umfragen liegt, sind Alice Weidels Chancen, Bundeskanzlerin zu werden, sehr gering, da andere Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen.
Diese Woche erhielt Frau Weidel während eines Online-Chats auf der X-Plattform (ehemals Twitter) öffentliche Unterstützung vom Tech-Milliardär Elon Musk. Experten gehen jedoch davon aus, dass diese Unterstützung der AfD keinen Durchbruch verschaffen wird.
Derzeit liegt die Mitte-rechts-Oppositionskoalition CDU/CSU unter Friedrich Merz mit rund 30 Prozent der Stimmen vorne. Herr Merz konzentriert sich auf die Konjunkturförderung und die Einwanderungspolitik.
Unterdessen sah sich der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Zusammenbruch der Mitte-Links-Regierungskoalition im November 2024, der zu einer internen Krise und vorgezogenen Neuwahlen führte, in der Kritik.
Auf dem Parteitag in Berlin räumte Scholz zwar Fehler ein, rief aber zur Einigkeit für die Zukunft auf: „Lasst uns gemeinsam kämpfen!“
Die Wahlen am 23. Februar 2025 versprechen einen erbitterten Wettbewerb zwischen Parteien mit klar gegensätzlichen politischen Ansichten. Der wachsende Einfluss der AfD bereitet vielen Bürgern und Politikern Sorge über den Aufstieg des Rechtsextremismus in Deutschland.
Beobachter gehen davon aus, dass das Wahlergebnis Deutschlands Ausrichtung in zentralen Fragen wie Einwanderung, Wirtschaft und Energiepolitik in den kommenden Jahren prägen wird.
Cao Phong (laut Al Jazeera, DW, France24)
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Quelle: https://www.congluan.vn/duc-hang-nghin-nguoi-bieu-tinh-phan-doi-dai-hoi-dang-cuc-huu-afd-post330040.html
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